Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Schreiben? Ja. Aber wie?
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Laura
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Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Laura »

Das Thema spricht mich gerade persönlich an, deshalb würde ich gern darauf antworten. 😃 Ich habe die anfängliche Überarbeitung meines LLP-Romans abgeschlossen, das heißt, der Teil, der ursprünglich im LLP war und noch ein paar Wörter mehr (insgesamt bin ich mit dem überarbeiteten Teil jetzt bei ca. 24.000 Wörtern), das lief eigentlich fast wie am Schnürchen. Zu einfach vielleicht. Möglicherweise habe ich deshalb gedacht, es müsste jetzt so weitergehen.

Aber was Du in Deinem Artikel sagst, stimmt: Damit es weitergehen kann, muss man sich im richtigen Geisteszustand befinden. Vermutlich lief es deshalb bis zu den 24.000 Wörtern so leicht. Aber in den letzten gut 14 Tagen, seit ich das letzte Wort von diesen 24.000 geschrieben habe, habe ich diesen Geisteszustand nicht wieder erreicht. Das waren offensichtlich keine Schreibtage. Und das muss man - muss ich - akzeptieren. Ich darf nicht mit mir hadern, weil es vorher so gut lief und jetzt nicht mehr. Stattdessen muss ich auf den nächsten Schreibtag warten und ihn dann genießen. 😎
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Kay
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Kay »

Das muss man wohl. 😁 Ich fand Ruths Artikel auch interessant. Schreibtage und Nicht-Schreibtage. Seit ich genauso wie Du, Laura, angefangen habe, meinen LLP-Roman zu überarbeiten, hatte ich sowohl die einen wie die anderen. Aber das war auch früher schon so. Das kennen wir wohl alle. Es ist allerdings speziell, es so zu betrachten. Jemand, der nicht schreibt, würde Tage wohl nie nach diesem Kriterium unterscheiden. 😉
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Angela
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Angela »

Ja, das stimmt. 😂 Aber gerade in der letzten Woche habe ich gemerkt, wie sich das auswirkt. Ich habe momentan nicht viel Zeit zum Schreiben und hatte auch gar nicht vorgehabt, weiterzuschreiben, nachdem ich 30.000 Wörter erreicht hatte. Darüber war ich schon sehr froh. Aber dann ist doch jeden Tag ein bisschen etwas hinzugekommen, und nun bin ich bei 33.500. Dagegen habe ich natürlich nichts 😎, aber es war nicht geplant. Es war einfach in meinem Kopf und musste raus. Obwohl ich eigentlich keine Zeit habe.
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Steffi
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Steffi »

Wie viele Schreibtage man hat oder ob man überhaupt welche hat, hängt aber auch sehr vom Schreibforum ab, davon, ob und wie viel wir alle schreiben und uns dadurch gegenseitig unterstützen. Aufgrund der Diskussion hier und aufgrunddessen, dass Du, Angela, jetzt jeden Tag etwas eingestellt hast, habe ich heute auch mal wieder 1000 Wörter „abliefern“ können. 😎 Wenn niemand etwas schreiben würde, wäre ich vielleicht nicht so motiviert.

Zumal das wieder eine Überarbeitung ist (was ich überhaupt nicht liebe, wie die meisten von uns 😉) und ich das letzte Buch, das ich vor noch nicht langer Zeit beendet habe, sehr anstrengend fand. Das ist noch nicht einmal erschienen und deshalb müsste ich jetzt eigentlich nicht schreiben, aber ich will diesen LLP-Roman jetzt auch nicht gewinnen lassen. 😂 Sprich ich will, dass was Gutes daraus wird. Und das wird es nicht, wenn ich ihn nicht überarbeite. Das Leben ist hart. 😄
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Laura
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Laura »

Das blöde Überarbeiten … 😊 Sind Überarbeitungstage eigentlich auch Schreibtage, Ruth? Das habe ich mich gerade gefragt. Denn eigentlich schreibt man das Buch ja nicht neu, sondern man arbeitet es nur um. Muss einen dafür die Muse küssen?

Doch, ja, muss sie schon, stelle ich gerade fest (weil ich jetzt ein bisschen hänge), aber im Grund habe ich das Buch ja schon mal geschrieben. Wenn auch etwas anders, als es jetzt bei der Überarbeitung herauskommt. Ich schreibe es nicht ganz neu. Ich muss mir die Geschichte nicht erst ausdenken, denn auch wenn ich jetzt etwas daran geändert habe, etwas hinzugefügt habe, was vorher nicht da war, und dafür etwas weggelassen habe, was vorher da war, ist es doch dieselbe Geschichte. Meine beiden Hauptfiguren sind dieselben und ich habe auch schon eine Menge Text bis hin zum Schluss, den ich nur anpassen muss.
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Ruth
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Ruth »

Du hast Dir Deine Frage ja schon selbst beantwortet, Laura. 😊 Schreibtage sind Schreibtage, egal, ob es sich um eine Überarbeitung handelt oder um den ersten Rohentwurf. Manchmal finde ich es sogar schwieriger, ein Buch zu überarbeiten als ein neues zu schreiben. Oftmals habe ich deshalb tatsächlich mit einem neuen Buch angefangen. Weil mir die Überarbeitung des alten so zum Hals herausgehangen hat. 😎

Vielleicht auch deshalb schreibe ich meistens mehrere Bücher gleichzeitig. Wenn ich bei einem steckenbleibe, fange ich mit dem nächsten an. Und der Anfang läuft dann wieder gut, macht Spaß, gibt mir Energie und Lebensfreude. Man darf sich einfach nur nicht davon herunterziehen lassen, wenn das mal nicht klappt. Wenn es eben trotz aller Anstrengung, trotz allem Wünschen und Wollen kein Schreibtag ist.

Dann sollte man etwas anderes tun, mit dem Hund spazierengehen, mit der Katze schmusen (oder besser noch mit der eigenen Frau 😘), Sport machen, ein gutes Buch lesen, mit der Freundin quatschen, Kaffee trinken oder Tee, sich ausruhen, ein entspannendes Schaumbad nehmen (persönlich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen 🛀) und/oder Musik hören, sich ein Hörbuch vorlesen lassen oder was auch immer einem Spaß macht.
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Hanna
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Hanna »

Wie wäre es mit in der Badewanne schreiben? Fände ich jetzt auch nicht schlecht. 😉 Man braucht nur wasserdichte Geräte. Dann könnte man einen Nicht-Schreibtag vielleicht doch noch in einen Schreibtag verwandeln. 😎

Bei mir hängt das auch immer ein bisschen davon ab, ob ich eine Geschichte habe oder nicht. Was nützt es, einen Schreibtag zu haben und nichts zu haben, was man schreiben kann? Seit ich meinen letzten Roman beendet (für den LLP) und überarbeitet (für die Veröffentlichung im Februar diesen Jahres) habe, daddle ich eigentlich nur so rum. Manchmal habe ich wirklich richtig Lust zu schreiben, wenn ich nur wüsste, was ich schreiben soll.
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Angela
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Angela »

Mal läuft es, mal quäle ich mich, es ist manchmal wie das sprichwörtliche Mäusemelken. Als ob eine Welle, die mich fast von selbst trägt, von einem tiefen Tal abgelöst würde, aus dem ich nicht so richtig herauskomme, auch wenn ich noch so sehr strample. So komme ich mir im Moment gerade mal wieder vor. Ich kämpfe um jedes Wort, nichts kommt von selbst. Und wenn ich mit einem Stück fertig bin und es im Forum einstelle, bin ich nicht damit zufrieden. Nicht wirklich schön. 🤔
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Kay
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Kay »

Das hat sich mit dem, was Du heute eingestellt hast, ja wohl erledigt, oder, Angela? 😉 Ich sagte es ja schon im internen Forum. Das ist einfach nur gut.
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Laura
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Laura »

Angelas Buch ist jetzt fertig, aber ich kämpfe immer noch mit der Überarbeitung meines LLP-Romans. Dabei ist bei mir so viel da, was ich verwenden kann, während Angela ganz viel neu schreiben musste. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, je länger man ein Manuskript liegenlässt, desto mehr hat man daran auszusetzen. 🤔 Jetzt bin ich schon fast auf der Hälfte, aber ich denke manchmal, ich sollte ganz von vorn anfangen und ein ganz anderes Buch schreiben. Dann wieder gefällt mir das, was ich habe, gut. Ich kann mich nicht so richtig entscheiden. Dadurch kann ich auch weniger Schreibtage vermelden. Es ist ein komisches Gefühl. 🙄
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Ruth
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Ruth »

Dann sage ich jetzt auch mal hier: Herzlichen Glückwunsch, Laura! 🥳 Denn heute hat Laura ihren Roman im Romanforum abgeschlossen. Der erste Teil war noch eine Überarbeitung, aber ab einem bestimmten Punkt war es dann ein völlig neuer Roman inklusive eines völlig neuen Endes. Bravo, Laura! 👏👏👏
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Kay
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Kay »

Der Gratulation kann ich mich nur anschließen. Wunderbares Buch, Laura! 👏👏👏 Und damit sind jetzt im Bereich "Abgeschlossen" im Forum mehr Romane als im tatsächlichen Romanforum, wo noch an weiteren Romanen geschrieben wird (u.a. auch von mir 😉). Es wird Zeit, dass die eine oder andere Autorin dazustößt, die einen neuen Roman anfängt, damit die Liste nicht zu kurz wird. 😎
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Ruth
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Re: Nicht jeder Tag ist ein Schreibtag

Beitrag von Ruth »

Es kommen ja auch noch Romane „von außen“ herein, Kay. Das darfst Du nicht vergessen. Nicht alle Autorinnen schreiben im Forum. Wir haben beispielsweise gerade wieder zwei Romane erhalten, die von Autorinnen stammen, die noch nie im Forum waren. Sie haben gleich fertige Manuskripte eingereicht. Wie das bei den meisten Verlagen auch üblich und normal ist. Das Schreibforum für unsere Autorinnen hier ist ja ein „Service“, den andere Verlage nicht haben. 😊
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